Havariefreie Seefahrt in Hamburg
Christian Reuter, unser Regionalbeauftragter Nordwest, hatte zu seinem ersten Regionaltreffen am Freitag, den 21. Juni 2024, eingeladen. Durch gute persönliche Verbindungen war es uns gelungen, für 15 Personen im Marine Training Center (MTC) in Hamburg (www.mtc.hamburg) eine dreistündige Besichtigung mit Praxiseinblick zu erhalten Das MTC ist eine der weltweit modernsten maritimen Ausbildungsstätten mit Simulatoren für Schiffsführung, Radar, Maschine und einem Simulator für die Sprechfunkausbildung von Nautikern.
Eigentlich wären wir ja 16 Teilnehmer gewesen, aber ein Baggerfahrer in Varel verhinderte Christians morgendliche Abreise aus Wilhelmshaven, indem er die Oberleitung der Bahnstrecke attackierte, so das Abenteuer Bahnfahren um ein Kapitel erweiterte und andererseits für den umweltfreundliche und CO2-freien Bahnbetrieb sorgte: Die Strecke war stundenlang gesperrt.
Ein Mitarbeiter stellte uns zunächst das MTC mit seiner Struktur, seinen Aufgaben und seinen Ausbildungsmöglichkeiten vor. Dann ging es in die Praxis – und da ist diese hochmoderne und sehr schnelle Simulation dicht dran: Mit Wetter-, Strömungs- und Seegangseinflüssen reagieren die Schiffe in der Simulation sehr praxisnah, und das ist vor allem dem hohen Aufwand geschuldet, mit denen das reale hydrodynamische Verhalten der Schiffe berechnet wird.
Unsere Gruppe wurde jeweils „unter Leitung“ eines Nautikers auf vier Schiffsbrücken verteilt.
Owe Petersen, Dieter Eisenbeis und ich übernahmen Brücke 1 – eine sehr komfortable Brücke mit simulierter Rundumsicht. Einfach gigantisch gut! Wir lagen mit Backbordseite in der Nordkammer der Neuen Schleuse, liefen als zweites Schiff aus der Schleusenkammer aus und wollten auf die Reede am Westufer der Elbe. Vorher mussten wir zwei große MSC-Containerschiffe mit Kurs Deutsche Bucht bzw. Hamburg passieren lassen. Wir querten das Fahrwasser der Elbe, ankerten auf der Reede, gingen Anker auf und querten die Elbe, um elbabwärts Richtung Brunsbüttel zu fahren. Vor der Schleuseneinfahrt manövrierten wir unser Schiff zwischen ankernden Fahrzeugen hindurch und liefen havariefrei in die Schleuse Brunsbüttel ein.

Quelle: Jürgen Weber
In der zweiten Übung fuhren alle vier Gruppen auf demselben Typ eines großen Containerschiffs Richtung Hamburger Hafen. So konnten wir in der Simulation den Yachthafen von Wedel und die schönen Häuser von Blankenese bewundern, ohne den Gegenverkehr wie MEIN SCHIFF oder die EUROPA zu vernachlässigen.

Quelle: Jürgen Weber
Nach etwas mehr als drei Stunden digitaler Seefahrt mit hohem Praxisbezug verlegten wir in die SCHIFFERBÖRSE, einem maritim ausgestatteten Restaurant in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Das Einlaufbier wartete! Dort verbrachten wir einen netten Abend mit guten Getränken, wohlschmeckendem Essen und anregenden Gesprächen.
Jürgen Weber