Wie alles begann…
Nach einem Bericht von Jochen Grützmann
Ende Juli 1960 erhielt der damalige Vorsitzende der Ubootkameradschaft Hamburg, Adalbert Schnee, ein Schreiben des Präsidenten des „Freundschafts-Verbandes der ehemaligen französischen Ubootfahrer Section Le Havre“, in dem dieser mitteilt, dass er eine freundschaftliche Verbindung mit den deutschen Ubootfahrern herbeizuführen wünsche. Eine Fühlungnahme mit den Ubootfahrern der U.S.A., England und Australien sei bereits erfolgt. In seinem Antwortschreiben brachte Kamerad Schnee zum Ausdruck, dass wir diese Absicht der französischen Ubootfahrer freudig begrüßen, da dort, wie bei uns, der kameradschaftliche Geist innerhalb unserer Waffe für den Zusammenschluss entscheidend ist. Aus diesem Grunde begrüßen wir die Pflege dieser Kameradschaft auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. In einem weiteren Schreiben wurde Kamerad Schnee eingeladen, an einem großen Treffen der französischen Ubootfahrer im Januar 1961 in Paris teilzunehmen. Schnee schrieb damals in der „Schaltung Küste„: „Diese in herzlichen Worten gehaltenen Briefe wirkten befreiend für uns. Ersehen wir doch daraus, dass sich bei den Männern der französischen Ubootwaffe die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass auf deutscher Seite ehrenhaft und ritterlich gekämpft worden ist. Wir ergreifen deshalb gern die dargebotene Hand, um auch unsererseits den Willen zu bekunden, dass wir bereit sind, zur Verständigung unserer beiden Völker auf unsere Weise beizutragen„.
Der erste Besuch in Frankreich
Über seinen Besuch bei den ehemaligen französischen Ubootfahrern am 14. und 15. Januar 1961 berichtete Adalbert Schnee unter anderen: „Der Ablauf des Treffens, unterstützt von der aktiven Marine mit der Teilnahme des stellvertretenden französischen Marineministers, mehrerer Admirale und höherer Offiziere und einer großen Anzahl von Ubootkameraden mit ihren Angehörigen, war hervorragend organisiert, wie überhaupt die dortige Organisation der ehemaligen Ubootfahrer- über ganz Frankreich verstreut – unserem losen Zusammenschluss gegenüber weit voraus ist. In der Herzlichkeit, mit der ich von den französischen Ubootfahrern aufgenommen wurde, spiegelt sich die Hochachtung wieder, die den deutschen Ubootfahrern entgegengebracht wird. Erstaunlich, wie gut sie über den deutschen Ubootkrieg informiert waren und wie sehr die Leistungen der deutschen Uboote von ihnen anerkannt werden. Nachdem ich selbst Gelegenheit hatte, den ersten Schritt zu tun, und mich von ihrem aufrichtigen Wunsch nach gegenseitiger Freundschaft unter den Ubootfahrern beider Nationen zu überzeugen, glaube ich, dass dieser Weg einen schönen Beitrag liefern kann zu der Verständigung unserer beiden Völker in der praktischen Durchführung. Die Waffe hat die Soldaten auf beiden Seiten so gleichmäßig geformt, dass dies die beste Ausgangsbasis für eine echte Freundschaft ist“.
Der Gegenbesuch der Franzosen
Vom 24. – 26. März 1961 machte eine Gruppe von 7 französischen Ubootfahrern und 3 Damen einen Gegenbesuch bei der Ubootkameradschaft Hamburg. Auf einer Arbeitstagung wurde für die Zukunft u.a. folgende Marschroute festgelegt:
Die französischen und die deutschen Ubootfahrer wollen sich in Zukunft des öfteren anlässlich der Festlichkeiten beider Organisationen treffen – wie in diesem Fall zum ersten Mal geschehen. Unterstützung und Hilfe bei Urlaubsreisen in das benachbarte Land und beider Verschickung der Kinder zu Kameradenfamilien der anderen Nation. Die „Association Generale Amicale des Anciens des Sous-Marins“ (A.G.A.A.S.M.) gibt sich die größte Mühe, auch mit den U-Bootfahrern anderer Nationen Verbindung zu bekommen. Dies ist bereits gelungen im Falle U.S.A., England und Australien.
Selbstverständlich sind auch die deutschen Ubootfahrer zu einer solchen Kontaktaufnahme auf internationaler Ebene gerne bereit. Die französischen Ubootfahrer zeigten Verständnis dafür, dass wir jedoch die Initiative bei der Aufnahme dieser Verbindungen ihnen überlassen. Anlässlich eines abendlichen Festes wurden zwischen dem Generalpräsidenten der französischen Ubootfahrer Wacogne, und Kamerad Schnee sehr freundschaftliche Begrüßungs- und Dankesworte gewechselt. Weiter sprach der Presidente der Section Le Havre – Aufray, dessen Initiative in erster Linie das Zustandekommen dieser Verbindung zu verdanken ist.
Der ehemalige Präsident der amerikanischen Vereinigung U.S. SUBMARINE VETERANS OF WORLD WAR II, Paul Stolpmann, berichtete nach seinem Besuch bei Hamburger Uboot-Kameraden dem derzeitigen Präsidenten, GROVER S. MC LEOD, über seine Eindrücke, der danach an Schnee schrieb: „Es ist gut, dass die U-Bootmänner einer Nation Wärme und Gastfreundschaft den U-Bootmännern einer anderen Nation zeigen können. Tatsächlich sind wir ja alle Brüder von derselben Art, da wir gemeinsam teilhatten an der Kampfansage unter den Wogen. Wir in Amerika bereiten Ihnen ein warmes Willkommen, wenn Sie nach hier unterwegs sind, damit wir etwas von der Gastfreundschaft zurückgeben können, die Sie unserem vergangenen Führer, Freund und Schiffskameraden (gemeint ist Paul Stolpmann, d. Red.) gezeigt haben, auf den wir alle mit Recht sehr stolz sind.“
Auszug aus der französischen Ubootzeitschrift DEMI-PLONGEE – LE HAVRE: Unser Freund Aufray berichtet in seiner Zeitschrift vom 10. Juni 1961 anlässlich des 17. Internationalen Kongresses der CAP-HORNIERS u.a. … „Diese Freundschaft ist in der ganzen Welt lebendig und noch heute werden neue Sektionen gegründet„.
Was denkt ihr darüber Ubootfahrer? Glaubt Ihr nicht, dass das Beispiel dieser Ehemaligen eine großartige Möglichkeit aufzeigt für das Zusammengehen aller Ubootfahrer, und dass wir auf dem besten Wege sind, einen internationalen Bund aller Ubootfahrer zu bilden?“
Aus Italien schrieb Admiral Angelo PARONA, damaliger Chef der italienischen Uboote … „ich bin überzeugt, dass eine bessere Kenntnis zwischen den Ubootfahrern der Vergangenheit und Gegenwart aus den verschiedenen Nationen nützlich wirken und freundschaftliche Beziehungen zwischen Seeleuten, auch wenn diese in verschiedenen Lagern gekämpft haben, schaffen kann. Und das wird der Sache des Friedens besser dienen als noch so viele Konferenzen!„
Übersicht der Internationalen Treffen
Zu einzelnen Treffen werden noch gesonderte Beiträge erscheinen.

60. Internationales Treffen in Edinburgh – Schottland
2026
Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen vor.

60. Internationales Treffen in Gdynia – Polen
28. Mai bis 1. Juni 2025
Dieses Treffen musste leider aufgrund der geringen Teilnehmeranmeldungen abgesagt werden.

59. Internationales Treffen in Dublin – Irland
26. Mai bis 29. Mai 2024
Ein US-/britisches Organisationskommitee arbeitete für 2024 an der Ausrichtung des 59. Internationalen Ubootfahrertreffens in Irland, dem Vaterland des Ubootpioniers J.P. Holland.

58. Internationales Treffen in Thessaloniki – Griechenland
22. Mai bis 26. Mai 2023

57. Internationales Treffen in Karlskrona – Schweden
22. Mai bis 26. Mai 2022
Das 57. Treffen in Karlskrona in Schweden sollte urspünglich vom 11. bis 15. Mai 2020 stattfinden. Aufgrund der Coronavirus/COVID-19-Pandemie haben die schwedischen Organisatoren das 2020er-Treffen in Karlskrona absagen müssen. Von den Ubootfahrerverbänden der an den Treffen teilnehmenden Nationen wurde im Rahmen einer Telefonkonferenz mehrheitlich entschieden, das Treffen in Schweden auf das Jahr 2021 zu verschieben und das Treffen in Griechenland auf das Jahr 2022. Schließlich wurden beide Treffen noch ein weiteres Jahr verschoben.

56. Internationales Treffen in Belgrad – Serbien
21. Mai bis 26. Mai 2019

55. Internationales Treffen in Gdansk – Polen
20. Mai bis 23. Mai 2018

54. Internationales Treffen in St. Petersburg – Russland
05. Juni bis 11. Juni 2017

53. Internationales Treffen in Pula – Kroatien
24. Mai bis 28. Mai 2016

52. Internationales Treffen in Portsmouth – Großbritannien
18. Mai bis 22. Mai 2015

51. Internationales Treffen in Athen – Griechenland
28. Mai bis 1. Juni 2014

50. Internationales Treffen in Catania – Italien
20. Mai bis 24. Mai 2013

49. Internationales Treffen in Kiew – Ukraine
20. September bis 24. September 2012
Es haben rund 270 Ubootfahrer der folgenden Nationen ma Treffen in Kiev teilgenommen: Ukraine (71), Australien (5), Kroatien (3), Frankreich (46), Griechenland (5), Israel (7), Italien (17), Niederlade (2), Norwegen (3), Russland (49), Schweden (4), Türkei (11), Großbritannien (26), USA (14). An diesem Treffen hat erstmals in der Geschichte der internationalen Treffen keine deutsche Delegation teilgenommen.

48. Internationales Treffen in Istanbul – Türkei
23. Mai bis 27. Mai 2011

47. Internationales Treffen in Haifa – Israel
23. Mai bis 27. Mai 2010