Nationales Treffen 2007 in Kiel – Festabend

Verband Deutscher Ubootfahrer - Nationales Treffen 2007 Kiel

Kieler Festabend der Ubootfahrer

Ein Bericht von FKpt a.D. Heinz Sa߆ über den Festabend der Ubootfahrer am 4. Mai 2007

Im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Deutsche Uboote“ und des „22. nationalen Ubootfahrertreffens“, die wegen des besonderen Anlasses von der Deutschen Marine und dem Verband Deutscher Ubootfahrer e.V. gemeinsam geplant und durchgeführt wurden, fand unter anderem am Freitag, dem 4. Mai 2007, der „Festabend der Ubootfahrer“ statt. Für mich allerdings begann diese Veranstaltung schon viel früher. Wann genau, das weiß ich allerdings nicht mehr. Von irgendwo her, von irgendwem hatte ich erfahren, dass es das Jubiläum zu feiern gibt, mehrere Veranstaltungen geplant wären und für den „Festabend“ in Kiel die Ostseehalle angemietet werden sollte. Die Ostseehalle, in der sonst der bekannte Kieler Handballverein „Turnverein Hassee-Winterbek Kiel“ (THW-Kiel) seine Bundesliga- und internationalen Spiele mit durchschnittlich 10.000 Zuschauern absolviert. Ganz schön mutig von den Planern.

Mein gewecktes Interesse galt fortan aber nicht mehr vorrangig dieser großen Zahl möglicher Gäste, sondern der Aussicht, bei dieser Gelegenheit vielleicht Leute zu treffen, wieder sehen zu können, die man seit vielen Jahren aus den Augen verloren hatte. Kameraden aus gemeinsamer Ausbildung, von Bordgemeinschaften, aus dem Geschwader, der Ubootflottille, der Flotte, dem Marineamt, dem Marineunterstützungskommando, aus dem Ministerium und „Kollegen“ aus den zivilen Bereichen wie dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) mit seinen Teilbereichen Marinearsenal, Wehrtechnischen Dienststellen und aus den Firmen, die mit der Entwicklung, dem Bau von Ubooten zu tun haben oder für deren Instandsetzung zuständig sind und mit denen gemeinsame Arbeit zu Verbundenheit geführt hatte. Das relativierte in meiner Vorstellung schon den Mut der Planer und natürlich auch das Bewusstsein, dass „nur“ die freie Innenfläche und nicht die Ränge der Halle mit Gästen zu füllen wären.

Für mich begann eine Zeit der Weitergabe der Information des in Aussicht stehenden „Festabends“ und der Weitergabe der Webseite im Internet an alle Ehemaligen, deren ich habhaft werden konnte. Bis zum Tag vor Beginn der Veranstaltungen stellte ich dabei fest, dass die Information über das bevorstehende Ereignis längst nicht alle ehemaligen Ubootfahrer erreicht hatte. Da waren die Mitglieder des VDU schon besser dran, aus der Verbandszeitschrift waren sie bestens informiert über das, was da bevorstand.

Im Organisationsbüro, so konnte ich erfahren, liefen die Anmeldungen zunächst schleppend an. Auf den verschiedensten Informationswegen wie Post. Telefon, Faxgerät und per Email kamen die Meldungen herein. Anmeldungen mit und ohne Hotel, für alle Veranstaltungen oder auch selektiv nur für einzelne wurden geordert; die Bezahlung erfolgte prompt oder musste auch mal angemahnt werden. Je näher der Termin rückte, umso größer wurde die Anzahl der täglich eingehenden Mitteilungen. Denn auch Änderungswünsche mussten verarbeitet werden. Eine Menge an Arbeit für das Organisationsteam. Fast nebenbei liefen die Vorbereitungen für die Ausschmückung, Bestuhlung, Verpflegung, Ablaufgestaltung, das Programm des Festabends aber auch die der anderen Veranstaltungen der Jubiläumsveranstaltung. Schließlich noch die Vielzahl von Transporten zu Lande und zu Wasser neben vielem mehr, was es zu bedenken galt.

Schließlich war er da, der Abend des 4. Mai 2007. Um 18:30 Uhr sollte der Einlass beginnen. Gegen 17:00 Uhr, die Firmen, die im Eingangsbereich eine Auswahl ihrer Uboottechnik zeigen wollten, waren noch mit Aufbauarbeiten beschäftigt, fanden sich die ersten Besucher ein. Sie hatten findig die geöffneten Tore als Eingang benutzt, durch die das Ausstellungsmaterial in die Halle verbracht wurde. Diese ersten Gäste brachten die Organisation nur für kurze Zeit in Verlegenheit. Als sich vor den beiden offiziellen Eingängen bereits eine größere Anzahl von Besuchern versammelt hatte, wurden jene vor dem geplanten Einlasszeitpunkt geöffnet. Nach Empfang der Teilnehmerliste, mit 861 Namen, konnte sich Jedermann und jede Frau orientieren, an welchem der 51 Tische er oder sie einen Platz finden konnte. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass sich ca. 100 Personen nicht in der Teilnehmerliste fanden, weil sie sich in den letzten Tagen und Stunden, zu spät für ein Einarbeiten, angemeldet hatten. Auch für eine Überweisung war es zu spät, also musste noch schnell eine „Abendkasse“ eingerichtet werden. Zunächst ging es vorbei an einer Ausstellung von Firmen, die vielerlei Uboottechnik zur Schau stellten, darunter einen Kreiselkompass aus dem Jahre 1905 (!!!), Luftverdichter, Rettungsmittel, Klimagerät, Ortungsanlagen (die „gute“ alte GHA) und Fernmeldemittel. Die Wehrtechnische Dienststelle 71 zeigte Torpedomodelle der Kaiserlichen, der Kriegs- und der Deutschen Marine. Zwei Stände mit Literatur über Uboote und zwei Vitrinen voll mit Ausrüstungsstücken und Uniformen aus der Zeit der Kaiserlichen und der Kriegsmarine komplettierten die Ausstellung auf dem Weg zu den Sitzplätzen.

Das Innere der Ostseehalle war von rund 100 Helfern des Marinestützpunktes Kiel (MStpkt Kiel) und der Marineunteroffizierschule (MUS) in Plön in einen Festsaal verwandelt worden. Die Ränge waren durch blaue Stoffbahnen abgehängt, Nationalflaggen als Gruß des Willkommens an die aus 24 Ländern (AT; AU; BE; CA; CH; DE, DK; ES;FI, FR; GB; GL; IT; KR; NL; NO; PE; PL; PT; RU; SE; TR; US und ZA) zum Fest angereisten, im Saal befindlichen Gäste schmückten die entstandenen Seitenwände. Über der Bühne zierte das Logo des Festabends „100 Jahre Deutsche Uboote“ den Saal. In diesem waren 51 Tische nach Boots-/Besatzungs-, nach Behörden- und Firmenzugehörigkeit oder nach anderen angegebenen Wünschen der Besucher, zum Teil mit Logos ausgezeichnet, zu besetzen. Die Tische waren dekorativ gestaltet. Alles Tische für die VIP’s (very important persons), die Ubootfahrer, denn sie sind und sie waren es die den Booten in den vergangenen 100 Jahren erst „Leben“ einhauchten und deren Einsatz ermöglichten, und für deren Gäste. Drei dieser Tische folgten nicht der üblichen Anordnung, mit einer Stirnseite hin zur Bühne ausgerichtet, waren besonderen Persönlichkeiten vorbehalten. Dazu gehörten die anwesenden aktiven Admirale aus dem In- und Ausland, Vertreter aus der Politik, der Wirtschaft sowie ehemalige und aktive Mitglieder des Präsidiums des VDU und des Deutschen Marinebundes.

Wenn der eine oder andere aus der großen Familie der Ubootfahrer und -freunde an seinem Wunschtisch keinen Platz mehr fand, so war das meist dem Umstand zuzuschreiben, dass die Spätanmelder einen Platz ihrer Wahl sich selbst gesucht und bereits besetzt hatten oder schlicht die Tischvorgaben der Teilnehmerliste keine Beachtung gefunden hatte.

Rund 1.000 Gäste waren schließlich in der Ostseehalle. Mir kam bei deren Anblick kurz die Ansprache des Präsidenten vom Vormittag, von der Gedenkfeier am Ubootehrenmal, in den Sinn, in welcher der Präsident des VDU, Kpt zS a.D. Rupert Bischoff, wörtlich gesagt hatte: „Der hundertste Geburtstag unserer deutschen Uboote ist natürlich ein Grund zum Feiern; und das haben wir auch vor! Heute Abend werden wir zusammen mit den Ubootfahrern unserer Marine und vielen Gästen aus dem In- und Ausland diesen Geburtstag gebührend begehen.

In 100 Jahren des Einsatzes deutscher Uboote hat es auch viele -ja, viel zu viele- Tote gegeben. Über 35.000 (!!!) tote deutsche Ubootfahrer in den zwei Weltkriegen: aber auch Tote bei Friedenseinsätzen. Und: durch unsere Uboote und deren Besatzungen sind auch viele Menschen auf der Seite unserer damaligen Gegner ums Leben gekommen. Ich glaube, dieser bedeutende Jahrestag ist der richtige Zeitpunkt, um zusammen mit unseren Gästen aus dem Ausland auch einen Moment innezuhalten und der unzähligen Toten zu gedenken:

  • Wir gedenken aller toten Ubootfahrer ALLER Völker und
  • Wir gedenken aller Opfer, die durch Uboote und deren Besatzungen ihr Leben verloren haben.“

Hier im Saal, am Festabend, begrüßte der Präsident alle Gruppierungen der anwesenden Gäste und stellte, wiederum wörtlich, fest: „Heute feiern wir den einhundertsten Geburtstag der deutschen Uboote. In den vergangenen hundert Jahren haben deutsche Ubootbesatzungen in den Booten dreier Marinen gedient. SIE haben -Krieg und Frieden erlebt,

  • sie haben Siege errungen und sie haben bittere Verluste erlitten;
  • sie haben in der ersten Hälfte dieser 100 Jahre Leid zufügen und sie haben Leid ertragen müssen;
  • sie haben unvorstellbare Opfer gebracht, ohne zu klagen.

Und heute, nach der zweiten, der -zumindest für uns- kriegsfreien Hälfte dieser hundert bewegten Jahre, in denen die Welt ihr Gesicht entscheidend verändert hat, können wir sagen: Über Grenzen und Vergangenheit hinweg hat sich eine starke Gemeinschaft entwickelt, nicht nur die der deutschen Ubootfahrer unter einander, sondern auch international; EINE Gemeinschaft der Ubootfahrer. Sie entsteht aus der gleichen Erfahrung aller Ubootfahrer:

  • zusammen leben im engen Boot auf wochen- und monatelangen Fahrten,
  • in zuweilen rauer See, die keine Fehler verzeiht und
  • sie (die gemeinsame Erfahrung) entsteht aus der Faszination eines Schiffstyps, der einzigartig ist: dem (wieder) auf-tauch-fähigen Schiff, – unserem Uboot.

Aus vielen früheren Gegnern sind inzwischen Freunde geworden. Die Kameradschaft unter Seeleuten verbindet sie. Einhundert Jahre deutsche Uboote sind deshalb nicht nur der Anlass, die eigene Ubootgeschichte zu würdigen, sondern ebenso die Verständigung unter den Völkern.“

Nach diesen zu Beginn besinnlichen und zum Ende versöhnlichen Sätzen wies der Präsident unter anderem auch auf einen Umstand hin, der wohl in ihrer Zeit die Ubootfahrer aller Marinen und alle im gleichen Maß beeindruckt hat: „…ein Uboot ist mehr als jedes andere Schiff: Technik pur.“

Die Begrüßung endete mit einem Dank an alle, die diese Veranstaltung in dieser Form möglich gemacht haben.

Durch den Abend führte, gekonnt als wäre das seine Profession, Fregattenkapitän Gaupp. Zur Unterhaltung spielte und versuchte, über die meiste Zeit vergeblich, das Marinemusikkorps Ostsee einen Teil der Gäste auf die Tanzfläche zu locken. Der Grund für die Enthaltung beim Tanz war nicht etwa Schüchternheit oder gar Tanzfaulheit, sondern der Umstand, dass man zu diesem Tun gar nicht kam. Mehr nach Gefühl als nach exakter Prüfung der tatsächlichen Zahlen waren im Saal rund ein Drittel der Gäste Ubootfahrer (mit Begleitung) der Generation, die den zweiten Weltkrieg aktiv und oder bewusst miterleben musste, das zweite Drittel waren aktive und ehemalige Ubootfahrer der Bundes- und der Deutschen (Nachkriegs) Marine und das letzte Drittel waren Gäste aus dem zivilen Bereich der Bundeswehr und Vertreter von Firmen, die die Entwicklung, der Bau und die Instandsetzung von Ubooten miteinander verbindet. Nicht zuletzt diesem letzten Drittel ist es zu verdanken, dass deutsche Uboote heute in aller Welt als technisches Spitzenprodukt über einen international anerkannt guten Ruf verfügen. Wie eng die Verbundenheit der Firmen zu den Ubootfahrern ist, zeigte sich am Beispiel der Werft HDW. Mit den Herren Körte, Hansen-Wester, Neitzke, Rathjens, Haun und dem zurzeit in der Verantwortung stehenden Herrn Freitag waren neben anderen HDW`lern allein 6 Vorstands-mitglieder aus fast fünf Jahrzehenten des deutschen Ubootbaus anwesend. Andere Firmen und Mitglieder von Behörden standen diesem Beispiel kaum nach. Bei dieser personellen Zusammensetzung war es kein Wunder, dass man nicht lange Zeit an seinem angestammten Platz verweilen konnte und auch nicht auf die Tanzfläche kam. Zu viel bekannte Gesichter sah man und zu viele ehemalige Weggefährten wollten begrüßt werden. Manch einen erkannte man zunächst gar nicht wieder; die Jahre hatten Spuren hinterlassen. Aber vom Nachbarn angesprochen, aus der Teilnehmerliste angeregt durch gezieltes Suchen oder durch Zufall fand man zueinander. Ein vielfältiges Plauschen und Reden waren der eigentliche rote Faden, der sich durch die ganzen Stunden des Zusammenseins zog. So manche alte Freundschaft wurde aufgefrischt und so mancher gegenseitige Besuch ist verabredet worden. Denn zu weiter oder tiefen gehenden Gesprächen fehlte einfach die Zeit. Dem nächsten, längst in Vergessenheit geratene alte Bekannte wollte man zumindest ein „Hallo“ sagen.

Inzwischen hatte der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker, mit seiner Rede an die Festgäste den offiziellen Teil des Abends abgeschlossen und sich, wie FKpt Gaupp mit Genugtuung feststellte, darin als Freund der Ubootfahrer „geoutet“.

Nach der bei vielen Teilnehmern vorausgegangenen Seefahrt während des Tages und der bereits im Festsaal verbrachten Zeit merkte man, dass es ganz angebracht wäre, einen Gang zum Essen einzuschieben. Bei so vielen Gästen nicht verwunderlich, dass man nicht allein diese Idee hatte und sich folglich zwei längere Schlangen bildeten. Das hatte nicht nur Nachteile. In Ruhe konnte man sich ein wenig unter den Leuten umsehen. Und schon wieder wurde man auf weitere Bekannte aufmerksam, wodurch die Wartezeit als solche kaum wahrgenommen wurde. Am Ziel der Wünsche angekommen, eröffnete sich für jeden Geschmack ein Augen- und Geschmacksparadies. Der Proviantmeister (Provi) des Marinestützpunktes Kiel, Stabsbootsmann Heine, hatte mit seinen Soldatinnen und Soldaten ein kaltes und warmes Büfett zusammengestellt, das jedem guten Restaurant zur Ehre gereicht hätte. Ob Entrees, kalten und oder warmen Zwischen- oder Hauptgerichten und letztlich auf den Tischen mit dem Nachtisch, es fand wohl jeder etwas für seinen Geschmack. Bewiesen ist es nicht, aber der Verdacht ist schwerlich zu widerlegen und es hält sich wacker das Gerücht, dass es Gäste gegeben haben soll, die den Rest des Abends in Griffnähe zu den Köstlichkeiten verbracht haben sollen.

Nur ganze zwei Tänze nach dem Essen habe ich auf der Tanzfläche verbringen können, unterbrochen von weiteren: „Hallo, wie geht es Dir/Ihnen?“

Neben den vielen unterhaltsamen und wissenswerten Informationen, die der Conférencier an sein Publikum brachte, bedarf eine, hinzukommend auch noch einer ungedienten Zivilperson selten zu teil werdende Ehrung besonderer Erwähnung. Herr Prof. Dr. -Ing. Jürgen Ritterhoff erhielt in dem würdevollen Rahmen des Festabends für seine persönlichen Verdienste, die er sich in über drei Jahrzehnten seiner Beteiligung an der Entwicklung und dem Bau von Ubooten erworben hat, die „Verdienstmedaille der Bundeswehr in Gold“ verliehen. Von den deutschen Nachkriegsbauten der Klasse 206 (Anfang der 1970er Jahre) und diversen Klassen für ausländische Marinen bis hin zur Klasse 212A (U 34 Indienststellung am 3. Mai 2007) reicht sein Wirken. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Glückwunsch zu dieser Ehrung.

Viel trinken konnte man vor lauter Erzählen und Zuhören auch nicht und so war man verwundert, dass, ganz plötzlich und noch völlig unerwartet, dazu aufgerufen wurde sich zur Tanzfläche zu begeben, um gemeinsam den „Hängemattenwalzer“ zu singen, pfeifen und zu summen. Ein „auf Wiedersehen“ folgte dem anderen und ratz-fatz leerte sich der Festsaal. Oben, im Bereich der Ausstellung, in der ich zum Abschluss noch ein wenig nach dem Rechten sah, traf man immer noch neue, alt vertraute Gesichter und hörte die verblüffte Feststellung: „Mensch, du warst oder sie waren auch hier?, ich hatte dich oder ich hatte sie noch gar nicht gesehen. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht und tschüß denn!“

Schnell war die Halle leer gefegt von Gästen, im Festsaal erwachte dagegen bereits neues Leben. Die guten Geister des MStpkt Kiel und der MUS aus Plön verwandelten den Festsaal zurück in die vertraute Ostseehalle. Bereits um 02:00 Uhr nach dem Festabend war der Saal von Tischen, Stühlen, Tanzfläche und der Bühne geräumt. Die Aussteller im Eingangsbereich hatten ihre Stände abgebaut. Das nächste Ereignis in der Ostseehalle warf seine Schatten voraus. Am gleichen Abend saßen wieder 10.000 Zuschauer auf den Rängen und jubelten den Handballern des THW Kiel zu.

100 Jahre deutsche Uboote sind vorüber. Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass die Zeitzählung am 14. Dezember 1906 mit der Indienststellung von „U 1“ der Kaiserlichen Marine begann. Kaiserliche Uboote waren bis 1918 im Einsatz. Das waren die ersten 12 Jahre in denen deutsche Uboote die Meere befuhren.

Nach dem ersten Weltkrieg war Deutschland der Bau und der Besitz von Ubooten verboten. Es wurden aber im Ausland, und dort für ausländische Rechnung, Uboote gebaut und auch von deutschen Besatzungen zur „Probe gefahren“.

Das deutsch-britische Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 erlaubte es dem Deutschen Reich schließlich wieder Uboote zu besitzen und zu fahren. Da diese auf deutschen Werften bereits „teil-vorgefertigt“ waren, konnte schon am 29. Juni 1935 „U 1“ von der Marine des Deutschen Reichs in Dienst gestellt werden. Das Deutsche Reich kapitulierte 1945. Das waren weitere 10 Jahre in denen deutsche Uboote zur See fuhren.

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es zunächst keine deutsche Marine mehr und natürlich auch keine Uboote.

Das änderte sich rund 11 Jahre später. Der 16. Januar 1956 gilt als der Gründungstag der Marine der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Indienststellung des Ubootes „U-Hai“, am 15. August 1957, beginnt die dritte Phase des Fahrens von Ubooten für Deutschland. Bis heute, dem Jahr 2007, fügten sich damit weitere 50 Jahre an, in denen deutsche Uboote die Meere befuhren.

Der Festabend anlässlich der Feierlichkeiten des Jubiläums von 100 Jahre Deutsche Uboote war ein denkwürdiger, dem Ereignis angemessener Abend. Mich verbinden in der Erinnerung besonders Gedanken an die vielen zwischenmenschlichen Begegnungen mit diesem Abend, aber auch die nachdenklich machenden Worte des Gedenkens, die an diesem Tag im Rahmen der Veranstaltung aus- und angesprochen wurden, sind mir unvergesslich.

In der Summe war der Abend ein Ereignis, der eine Werbung für die Deutsche Marine und nicht zuletzt auch für den Verband Deutscher Ubootfahrer war und bleiben wird.

Wir alle, die an diesem Abend teilnehmen konnten und teilnehmen durften werden uns gern und noch lange Zeit an dieses Ereignis erinnern.

Für die Zukunft wünsche ich dem Verband Deutscher Ubootfahrer und seinen Mitgliedern weiterhin „Alles Gute“. Der Deutschen Marine und ihren Ubootfahrern wünsche ich, dass sie weiterhin, wie in den letzten 50 Jahren bis zur „Zweihundertjahrfeier Deutsche Uboote“ weiterhin die Weltmeere befahren und gemeinsam mit den Verbündeten der Bundesrepublik Deutschland dazu beitragen können den Frieden in Frieden zu sichern.

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